mehr

mehr

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1mehr [me:ɐ̯] <Indefinitpronomen und unbestimmtes Zahlwort>:
drückt aus, dass etwas über ein bestimmtes Maß hinausgeht, eine vorhandene Menge übersteigt: wir brauchen mehr Geld; mit mehr Sorgfalt an etwas herangehen; es kamen immer mehr Gäste; mehr als die Hälfte war/waren erkrankt; ein Grund mehr, aufzuhören.
  2mehr [me:ɐ̯] <Adverb>:
1.
a) in höherem Maße:
sie raucht mehr als ich; du musst mehr aufpassen; die Straßen sind mehr befahren als sonst.
b) drückt aus, dass etwas zu etwas anderem tendiert: die Seekranken fühlten sich mehr tot als lebendig; die Plastik steht besser mehr links.
2. drückt in Verbindung mit einer Negation aus, dass ein Geschehen, ein Zustand, eine Reihenfolge o. Ä. nicht fortgesetzt wird: es war niemand mehr da; es blieb nichts mehr übrig; sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte.

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mehr 〈Adv.; Komp. zu „viel“〉
1. in höherem Grade, in größerer Menge
2. etwas an Menge übertreffend, an Zahl übersteigend, in der Art überbietend
3. eher
4. ferner, weiter, weiterhin
● es ist keiner, niemand \mehr da ● in diesem Monat hatten wir \mehr Ausgaben als Einnahmen; er verdient jetzt 200 Euro \mehr; \mehr Freunde als Feinde; es besteht keine Hoffnung \mehr; sie haben \mehr Kinder als wir; es waren \mehr Kinder als Erwachsene da; wir haben keine Kinder \mehr im Haus; er ist \mehr Künstler als Geschäftsmann; ich habe keine Lust, keine Zeit \mehr; noch \mehr Nachsicht, Verständnis kannst du nicht erwarten; das kann er mit \mehr Recht behaupten als du; ich habe keine Wünsche \mehr ● ich kann \mehr essen als du; er kann \mehr essen als trinken; dazu gehört \mehr dazu muss man größere Kenntnisse haben; daran bin ich nicht \mehr interessiert; ich kann nicht \mehr! ich bin satt; ich bin erschöpft, überarbeitet; mitmachen: das mache ich nicht \mehr mit! hiervon ziehe ich mich zurück; er redet \mehr, als er handelt; \mehr kann ich nicht schaffen; du solltest dich \mehr schonen; sein: von dem Vermögen ist nichts \mehr da, übrig; \mehr sein als scheinen; er hat \mehr für dich getan, als du ahnst; sie verlangt immer \mehr von mir; er verspricht gern \mehr, als er halten kann; sie wohnt seit einem Jahr nicht \mehr bei uns; was willst du \mehr? ● er ist \mehr klug als schön; er war \mehr tot als lebendig, als er auf dem Schiff den Sturm erlebte 〈umg.; scherzh.〉; es kamen viel \mehr (Personen), als ich erwartet hatte; wenig \mehr als 20; \mehr oder weniger hatte er Recht; auf ein paar \mehr oder weniger soll es mir nicht ankommen; nicht \mehr und nicht weniger als ... ● ich liebe niemanden \mehr als ihn; er hatte mich \mehr als alle anderen davor gewarnt; \mehr als die Hälfte seines Vermögens; du hast \mehr als deine Pflicht, Schuldigkeit getan; ich habe \mehr, als ich erhoffte, erreicht; \mehr als 12 dürfen es nicht sein; das Ergebnis ist \mehr als kläglich; die Sache ist mir \mehr als peinlich; er fehlt mir \mehr als je; demnächst \mehr darüber, davon später berichte ich noch ausführlicher; Löhne und Preise steigen immer \mehr; je \mehr Geld, desto \mehr Sorgen 〈Sprichw.〉; je \mehr er hat, je \mehr er will 〈sprichwörtl.〉; je \mehr ich ihn kennenlerne, umso sympathischer wird er mir; je \mehr, desto besser; ich möchte lieber einen Platz \mehr nach der Mitte zu, \mehr rechts; es schmeckt nach \mehr 〈umg.〉 so gut, dass man mehr davon essen möchte; bitte nicht \mehr! ich möchte aufhören, ich habe genug; er kommt nicht \mehr; ich sage nichts \mehr; das darfst du nie \mehr tun nicht noch einmal; nur \mehr 〈umg.〉 nur noch; umso \mehr, als ...; \mehr und \mehr komme ich zu der Überzeugung ...; zu \mehr langt es nicht; nichts ist mir \mehr zuwider als Heuchelei [<ahd. mer „mehr“, mero „größer“ <germ. maizo „größer“]

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1mehr <Indefinitpron. u. unbest. Zahlwort> [mhd. mēr(e), ahd. mēr(o); Komp. von 1viel]:
drückt aus, dass etw. über ein bestimmtes Maß hinausgeht, eine vorhandene Menge übersteigt:
wir brauchen m. Geld;
sie plädiert für m. Selbstständigkeit;
drei oder m. Personen;
immer m. Touristen strömen auf die Insel;
im Alter von siebzig Jahren und m.;
Blumen, Früchte und Ähnliches m.;
ein Grund m. aufzuhören;
m. als genug;
ein Buffet mit Kuchen und was der Leckereien m. sind;
was willst du [noch] m.?;
immer m. verlangen;
m. als die Hälfte war/waren erkrankt;
etwas m. Mut;
demnächst m. (erzähle ich ausführlicher);
da gehört aber ein bisschen m. dazu;
die Beweise haben den Verdacht m. als gerechtfertigt (nicht nur gerechtfertigt, sondern erhärtet);
dieser Sherry schmeckt nach m. (ugs.; schmeckt so gut, dass man noch etwas davon trinken möchte);
das Ergebnis der Konferenz war m. als mager (äußerst mager);
R m. sein als scheinen (eine dem Grafen Alfred von Schlieffen [1833–1913] zugeschriebene Äußerung anlässlich seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums);
je m. er hat, je m. er will (wenn einer viel hat, dann will er immer noch mehr; aus dem Lied mit dem Titel »Zufriedenheit« von J. M. Miller [1750–1814]);
m. und m. (immer mehr; in zunehmendem Maße);
m. oder minder/weniger (im großen Ganzen, in gewissem Maße: das Zusammentreffen war m. oder minder zufällig);
nicht m. und nicht weniger (nichts anderes als dieses: das war eine grobe Fahrlässigkeit, nicht m. und nicht weniger).
2mehr <Adv.> [vgl. 1mehr]:
1.
a) in höherem Maße, stärker:
er liebte sie darum nur noch m.;
sie ist mir m. denn je verhasst;
sie wird m. geschätzt als ihr Vorgänger;
b) angemessener; besser:
du musst m. aufpassen;
je besser ich ihn verstehe, desto m. übe ich Nachsicht.
2.
a) in größerem Umfang:
die Straßen sind m. befahren als üblich;
sie raucht m. als ich;
b) drückt aus, dass etw. zu etw. anderem, Gegensätzlichem tendiert; oft in Korrelation mit »als«; eher:
die Plastik steht besser m. links;
er ist m. Künstler als Gelehrter.
3. drückt in Verbindung mit einer Negation aus, dass ein Geschehen, ein Zustand, eine Reihenfolge o. Ä. nicht fortgesetzt wird:
es war niemand m. da;
es bleibt nichts m. übrig;
sie wusste nicht m., was sie tun sollte;
schließlich bist du doch kein [kleines] Kind m.;
er ist nicht m. derselbe wie vor seinem Unfall;
ich kann nicht m. (ich bin am Ende meiner Kräfte);
R ich werd nicht m.! (salopp; ich bin sprachlos!);
nicht m. sein (verhüll.; gestorben sein);
nicht m. werden (ugs. verhüll.; nicht mehr gesund werden);
nicht m. das sein [was jmd./etw. einmal war] (nachgelassen, sich verschlechtert haben).
4. <in Verbindung mit »nur«> (österr., sonst landsch.) nur noch:
ich besitze nur m. Kleingeld.

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Mehr, das; -[s], -e, selten: -en [schon spätmhd. daʒ mēr = Mehrheit]: 1. <o. Pl.> eine [größere] Menge, die über ein bestimmtes Maß hinaus zusätzlich vorhanden ist: ein M. an Zeit, Kosten aufwenden; Damals habe ich ein M. an Lebensqualität, erfolgreiche Kommunikation ... für die legitimen Nachfolger von Glück ... gehalten (Brückner, Quints 181); ∙ Packen Sie nur zusammen: ich muss fort - morgen, Rota, ein -es! (Lessing, Emilia Galotti I, 8). 2. (schweiz.) a) <o. Pl.> [Stimmen]mehrheit: ein kleines, großes M.; ein absolutes, knappes, relatives, überzeugendes M.; b) Abstimmungsergebnis, Mehrheitsbeschluss: diese -e lassen keinen Zweifel an der Einstellung der Bewohner aufkommen; das M. hat deutlich gezeigt, dass wir Recht hatten; c) <o. Pl.> Abstimmung: ein M. beantragen; es ist schon lange ein M. vorgesehen.

Universal-Lexikon. 2012.

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